Nach Rādhās Bhojana
72 Nach Bhojana halten die Mañjarīs eine goldene Ḍābara (Schale) für Śrīmatīs Waschung, und sie bieten Kṛṣṇas Carvita Tāmbūla (gekaute Pān) an. Die Rādhikā ruht sich aus, während die Sakhīs sich auf getrennten Betten zur Ruhe begeben. Die Mañjarīs helfen bei dem notwendigen Seva.
Ṭīkā: Der Seva der Mañjarīs ist wie folgt:
Mukha-mochā (Waschen von Śrīmati's Gesicht mit einem warmen Handtuch),
Pālaṅka-pariṣkaraṇa (ihr Bett herrichten),
Cāmara-vyajana (cāmara fächeln),
Pāda-samvāhana (Fußmassage),
Ātara-pradāna (Anbieten von wohlriechenden Düften) und
Visrasta-veśera-samādhāna (das Richten von Śrīmatis zerzauster Kleidung).
73 Tulasī und Rūpa sammeln einen Teil von Rādhās Bhuktāvaśeṣa (Restessen) und schicken es freudig zu Vṛnda durch ihren Duti Mālāti. Als nächstes übernehmen Rūpa und Tulasī die Bedienung von Rādhās anderen Sakhīs und Mañjarīs. Dann setzen sie sich hin, um den Mahā-prasāda (Kṛṣṇas Bhuktāvaśeṣa, den Rādhā genoss) zu genießen.
Ṭīkā: Die 'anderen' Sakhīs, die hier erwähnt werden, sind die Priyā-sakhīs (die vierundsechzig Gopīs, die den Parama-preṣṭha-sakhīs assistieren); ihre Namen sind wie folgt:
1) Unter Lalita dienend sind:
Raṅga-prabhā, Rati-kalā, Subhadrā, Bhadra-rekhikā,
Sumukhī, Dhaniṣṭhā, Kalahaṁsī und Kalapinī.
2) Unter Viśākhā dienend sind:
Mādhavī, Mālatī, Candra-rekhā, Kuñjari,
Harinī, Capalaṣkṣī, Surabhī und Śubhānanā.
3) Unter Citra dienend sind:
Rasālikā, Tilakinī, Śaursenī, Sugandhī,
Vāmanī, Vāma Nayanā, Nāgarī und Nāgavallikā.
4) Unter Indulekhā dienend sind:
Tuṅgabhadrā, Rasatuṅgā, Raṅgavāṭikā, Maṅgalā,
Citralekhā, Suvicitrāṅgī, Modinī, Madanā.
5) Unter Campakalata sind zu dienen:
Kuraṅgākṣī, Suracitā, Maṇḍalī, Maṇi-maṇḍanā,
Caṇḍikā, Candralatikā, Kandukākṣī und Sumandirā.
6) Unter Rangadevī dienend sind:
Kalakaṇṭhī, Śaśikalā, Kamalā, Madhurā,
Kandarpa-sundarī, Kāmalatikā, Mādhavī und Prema Mañjarī.
7) Unter Tuṅgavidyā dienend sind:
Mañjumedhā, Sumadhurā, Sumadhyā, Madhurekṣaṇā,
Tanūmadhyā, Madhusyandā, Guṇacūḍā und Varāṅgadā.
8 ) Unter Sudevi dienend sind:
Kāverī, Cāru-kavarī, Sukeśī, Mañjukeśikā,
Hārahirā, Hārakaṇṭhī, Hāravallī und Manoharā.
In Gaura līlā werden diese Priya-sakhīs zu Śrīman Mahāprabhus berühmten Cauṣaṭhi-mahantas.
75 Während des Bhojana der Mañjarīs bricht ein spielerisches Geplänkel aus, während sie sich gegenseitig die liebsten und günstigsten Dinge auf den Teller legen!
Ṭīkā: Rūpa Mañjarī versucht, Tulasī die besten Speise zu servieren (sie ist nicht bereit, das Beste für sich selbst zu akzeptieren), und Tulasī versucht, Rūpa dazu zu bringen, dass die dasselbe akzeptiert. So rangeln sie hin und her! Die führenden Mañjarīs (wie Rūpa und Tulasī) setzen sich auch zu ihren untergeordneten Dasis und genießen es, mit ihnen zu speisen.
76 Nach Bhojana und Ācamana kehren Rūpa und Tulasī zu Prāṇeśvarīs Lotosfüßen zurück, um zu dienen. Dann bietet Śrīmatī ihnen liebevoll ihre Carvita-tāmbūla an.
Ṭīkā: Die Guṭikā schließt die Sāyāhna līlā wie folgt ab: "Zuletzt nimmt die Guru-mañjarī ihr Prasāda, gefolgt von der Sādhaka-dāsī. Dann säubert die Sādhaka-dāsī den bhojana-Bereich, wäscht die Teller und Utensilien und stellt sie wieder an ihren Platz.
Zu Rādhā zurückkehrend, nachdem Sādhaka-dāsī einen Teil von Rādhās carvita tāmbūla von ihrem guru mañjarī entgegen nimmt, massiert sie nach dessen Anweisung Rādhās Füße. Wenn Rādhā einschläft, kehren die Sakhīs und Mañjarīs zu ihren Ruheplätzen zurück. Die Sadhaka-mañjarī massiert dann die Caraṇa-kamālā ihres Guru-devī und ruht sich aus.
77-78 Alle Ehre für die Mondstrahlen von Śrī Gokula Candras Sāyāhna-Vergn[gungen! Sie bringen die Mondsteinherzen der Vrajavāsīs zum Schmelzen, lassen ihren Ozean der Glückseligkeit anschwellen und ihre blauen Lotosaugen erblühen!
Als Ergebnis von Rūpa Gosvamīs reifem Seva, das durch das Trinken des Madhu von Śrī Caitanya-devas Lotosfüßen geweckt wurde, die Bitte von Śrī Raghunātha Dāsa, der Assoziation von Śrī Jīva und dem Segen von Śrī Raghunātha Bhaṭṭa, endet das zwanzigste Kapitel des Śrī Govinda-līlāmrita.