Rasa Saṅgīta
31-35 Danach komponiert Kṛṣṇa Lieder über den Mond, die Latās oder die Sterne.... und die Sakhīs antworten mit ähnlichen Liedern, die Rādhā Govinda beschreiben.
Kṛṣṇa singt: "Der Kalānidhi (Mond) erregt jedermanns romantisches Verlangen, wenn er zwischen den beiden Sternen Rādhā und Anurādhā steht."
Die gopīs antworten: "Śrī Kalānidhi (Kṛṣṇa der erfahrene Liebhaber) ist zwischen Rādhā und Lalitā gekommen, um ihr Verlangen nach rati zu erregen."
Kṛṣṇa singt: "Seht nur, wie die Mālatī den Punnaga-Baum in dieser herrlichen Mondnacht umarmt."
Die Gopīs antworten: "Zu sehen, wie Puruṣottama und die praphulla (freudige) Rādhā sich im Mondlicht umarmen, macht uns glücklich!"
Ṭīkā: Das Wort Mālatī kann die Mondstrahlen, die Nacht, die Mālati Latā oder eine hochqualifizierte Nāyikā bedeuten. Und Punnaga kann entweder den Punnaga-Baum (Nāga-keśara) oder den größten Mann (Śrī Puruṣottama) bedeuten.
36-37 Kṛṣṇa singt: "Aho! Die Mādhavī Latā erhöht Schönheit des Frühlings und der Frühling (Mādhava, was auch ein Name für Kṛṣṇa ist) belebt die Mādhavī (was auch ein Name für Rādhā ist). Macht also ihr Saṅgananda nicht die ganze Welt froh?"
Die Gopīs antworten: "Mādhava sieht schön aus, wenn er von Mādhavī umarmt wird, und Mādhavī sieht schön aus, wenn sie von Mādhava umarmt wird - so freut sich die ganze Welt über ihre madhura Milana (süße Begegnung)!"
Ṭīkā: So wie die Mādhavī Latā und der Frühling ein ideales Paar sind, so sind Mādhavī und Mādhava. Wessen Augen würden daher beim Anblick ihrer zärtlichen Prema-aliṅgana (liebevollen Umarmung) nicht freudig werden?
38-39 Kṛṣṇa singt: "Der blühende Tamāla des Waldes vereinigt sich mit dem kāñchana Valli (eine goldene Rebe oder goldfarbene Rādhā), um die Honigbienen anzulocken."
Die Sakhīs antworten: "Weil Tāpiñcha Mauli (pfauengefiederter Kṛṣṇa) sich mit kāñcana Vallari Rāi und ihren Ālīs vereinigt, sind alle glücklich!"
Ṭīkā: Wenn die kāñchana Latā den Tāmala-Baum umarmt, nähren seine blühenden Blüten die Honigbienen. Aber wenn die kanakinī Rāi den Kṛṣṇa umarmt, gleicht ihr sanft lächelndes Gesicht einer honiggefüllten svarna Ketakī Blume, die ihre Sakhīs erfreut. So wächst die Freude aller.
40-41 Kṛṣṇa singt: "Die Madhusūdanas erfreuen sich Vilāsa mit dem Lotus, und ihr Summen erregt jedermanns romantische Begierde."
Die Gopīs singen: "Aha! Madhusūdanas herzzerreißende Lieder überbringen Madanas Botschaft an die Vraja-padminīs, die sich mit ihm an Vilāsa erfreuen!"
Ṭīkā: In unserer Welt blühen die Lotusblumen am Tag, aber in Kṛṣṇas madhura Vṛndāvana blühen sie auch in der Nacht. Auch die Śaradīya-Rasa Erzählungen des Bhāgavata bestätigen dies.
42-43 Kṛṣṇa singt: "Der Mond ist Rajanī Ramaṇa (der Geliebte der Nacht). Er beschützt die Lilien, zerstört den Stolz der Gopīs und erhellt den Himmel, um alle Menschen zu erfreuen."
Die Gopīs singen: "Kṛṣṇa ist Ramaṇī; er erfreut die Gopīs innerhalb der Kuñjas
des Waldes, der von Vogelgezwitscher widerhallt. So zügelt er den Stolz von Rādhās Widersachern und bereitet der ganzen Welt Freude."
Ṭīkā: Indem die Gopīs ein paar Silben von Kṛṣṇas Gedicht abändern, verändern sie die Bedeutung nach ihrem Gutdünken.
44-46 Kṛṣṇa singt: "Wenn der Mond aufgeht, verwelken die Lotusse, die Cakravākīs verlieren ihre Gefährtinnen und die Sterne verblassen."
Die Gopīs antworten: "Aber Kṛṣṇa Candra lindert die Viraha-Not der schönäugigen Vraja Kiśorīs, vernichtet die dämonische Asura Götter und erhöht die Glückseligkeit der Welt."
So singt Kiśora Śekhara, während er durch den vergnügungsreichen Wald wandert und sowohl die Latās als auch seine smita Mukhi (lächelndes Gesicht) Gopa Kiśorīs erfreut, indem er sie spielerisch kneift. Aber als ein Schwarm summender Honigbienen folgt, kommen alle bei Vamśīvaṭa an, um auf die Vedīs zu sitzen.

