Śrī Gaura Candrikā: Das Sutra

Śrī Gaura Candrikā: Das Sutra

22. Kapitel - Niśā Līlā
22:48 - 3:36 Uhr.

Śrī Gaura Candrikā: Das Sutra

śrī-śrīvāsa-gṛhe mudā parivṛto bhaktaiḥ sva-nāmāvalīṁ
gāyadbhir galad-aśru-kampa-pulako gauro nāṭati prabhuḥ
puāpārāma-gate suratna-śayane jyotsnāyutāyāṁ niśi
viśrāntaḥ sa śacī-sutaḥ kṛta-phalā-hāro niṣevya mama

In den mondbeschienenen Nächten gesellt sich Śrī Gaurahari zu seinen Bhaktas im Śrīvāsa Aṅgana, um Kṛṣṇas Namen zu singen. Doch als das Kīrtana und der Tanz weitergehen, wird Gaura Naṭavara von Tränen, Zittern und hoch stehende Haare übermannt! Dann, Nach Sankīrtana, genießt er Früchte, Süßigkeiten und andere Erfrischungen mit den Bhaktas und geht, um sich in einer juwelenbesetzten Mandira in Śrīvāsas Garten auszuruhen. Laßt uns so Śrī Śacīnandana dienen. (Bhāvanā-sāra-saṅgraha 8.1)

Ṭīkā: Hier ist die Erwähnung von jyotsnāyutāyāṁ niśā, "in den mondhellen Nächten", bemerkenswert. Man könnte sich fragen. "Bedeutet das, dass Mahāprabhu nur dann nach Śrīvasa Aṅgana geht, wenn der Mond scheint? Was ist mit den anderen Nächten?" Um dies zu beantworten, wird das folgende tattva eingefügt:

tabe prabhu śrīvāsera gṛhe nirantara
rātra saṇkīrtana koilo eka saMvatsara

Śrīman Mahāprabhu vollzog Sankīrtana im Haus von Śrīvāsa jede Nacht für ein ganzes Jahr. (CC 1.17.34)

Dieser spezielle Zeitraum von einem Jahr fällt in die Zeit von Gaurasundaras mittlere Kaiśora līlās (zwischen 10 und 12 Jahre alt), die ideal mit seinen ewig manifesten Spielen in Goloka Navadvīpa übereinstimmen. Da Gaurangas aṣṭa-kāla (8 Zeiteinteilungen) Format nur zu Goloka Navadvīpa gehört, ist sein Gang zum Haus von Śrīvāsa Ṭhākura für Sankīrtana immer ein ewiges Merkmal dieser Spiele. Was aber die Frage nach der mondhellen Nacht betrifft, so ist es Yogamāyā, die jedes Mal für einen Vollmond sorgt, um das Mahā-Rāsa-Sankīrtana-Fest zu verstärken. In ähnlicher Weise sagt uns das Govinda-līlāmṛta, dass Yogamāyā auch für Rādhā Govindas Rasa līlā immer einen Vollmond arrangiert.

Die Guṭikā führt Navadvīpas Niśā Līlā wie folgt aus: Als Gaurasundara mit den Geweihten auf der Veranda von Śrīvāsa Ṭhākura sitzt, kommt ihm Rādhā Govindas Yogapīṭha Līlā in den Sinn. In dieser Stimmung geht Mahāprabhu zur Yogapīṭha Mandira (im Blumengarten) und stellt sich in die Karnīkā (mittlerer Wirtel) des Lotos. Gadādhara steht zu seiner Linken und Nitāi-cāṅd zu seiner Rechten. Advaita steht vorne und Śrīvāsa steht hinter Gaurasundara und hält einen Schirm. Die anderen Bhaktas kommen ebenfalls, um in ihren jeweiligen Positionen zu stehen. (Siehe die Prātaḥ Yogapīṭha Beschreibung.)

Dann betritt der Sādhaka Dāsa mit der Zustimmung seines Gurus den Karnīkāra, um den Pañca Tattva mit Candana, Girlanden, Blumen und Tulasī zu verehren. Und nachdem er Pān dargebracht hat, wird Ārati ausgeführt. Danach verehrt der Sādhaka Dāsa mit den Prasādī (dargebrachten) Gegenständen die anderen Bhaktas und seinen Guru-varga. Nach der Guru-pūjā nimmt der Sādhaka Darśana des Yogapīṭha's Mādhurī, hinter seinem Guru stehend. (Dies wird in mānasī Sevā getan.)

Wenn Svarūpa Dāmodara über Vṛndāvanas Yogapīṭha Līlā singt, wird Mahāprabhu als Kṛṣṇa vertieft. In einer tribhaṇga lalita (dreifach gebeugten) Haltung blickt er liebevoll zu Gadādhara und beginnt eine Flöte zu spielen. Dann führt Gaurasundara alle Bhaktas aus der Mandira und wandert durch Śrīvāsas wunderschöne Blumengärten der sechs Jahreszeiten. Da er seine Stimmung kennt, singt Svarūpa über Kṛṣṇas Vana Bhramara Līlā mit den Gopīs.

Dann kommt Mahāprabhu, um mit den Bhaktas unter einer riesigen Mādhavī-lata zu sitzen, und Svarūpa singt von den Prahelīs (Rätseln), die Kṛṣṇa mit den Gopīs genießt. Und sobald er von den Stimmungen des Rāsa Līlā überwältigt wird, geht Gauranga schnell zur Gaṅgā, um zu tanzen. Svarūpa singt über den Rāsa, während die Bhaktas mit ihm tanzen.

Nach dem Rāsa-Tanz kehrt Gaurasundara nach Śrīvāsa-aṅgana zurück, um sich auszuruhen. Doch als er bei den Bhaktas sitzt, hört er einem Kīrtana über Rādhā Kṛṣṇas Madhu-pāna Līlā zu.

Da er um den Hunger und die Müdigkeit aller weiß, bringt Śrīvāsa eine reife Mango. Als Mahāprahhu sie dann auf den Boden legt, wächst ein Mangobaum zur vollen Reife heran! Es gibt Hunderte von reifen Früchten, und Gaurahari pflückt und verteilt sie. Die Früchte (die göttlich sind) haben keine Kerne und sind reiner Nektar, so dass eine Frucht allein jeden Bhakta sättigt. So genießt Śacīnandana jeden Tag nach Mahā-Rāsa Sankīrtana (großes Tanzen beim Chanten der spirituellen Namen) eine Āmrā Mahotsava (Mango-Festmahl).

Dann singt Svarūpa über Rādhā Kṛṣṇa's Kuñja Vilāsa und Yamunā keli. Śrīvāsa, der die Stimmung des Herrn kennt, versorgt jeden mit einem weißen snāna Vastra, und während Gaura zum Ghāṭa der Gaṅgā geht, folgen die Bhaktas. Beim Eintauchen in das Wasser beginnt das Jala-keli und Gaura treibt Spiele mit Gadādhara. Wenn er aus dem Wasser kommt, sitzt Gaurasundara auf einem Vedī in Śrīvāsas Blumengarten, wo er in Puśpa-Gewand mit puśpa Śṛṅgāra gekleidet ist.

Nach Śrīvāsa-aṅgana zurückgekehrt, singt Svarūpa Dāmodara über Rādhā Kṛṣṇa's Śayana Līlā. Dann rufen Śrīvāsa und seine Brüder alle zu einem spätabendlichen Bhojana auf, und anschließend richtet Śrīvāsa für alle eine Schlafgelegenheit in seinem Blumengarten ein. Nitai, Gaura und Advaita haben alle spezielle juwelenbesetzte Śayana-Mandiras, und ihre jeweiligen Bhaktas ruhen um sie herum.

In Śrī Viśvanātha Cakravatīpādas Beschreibung kehrt Gaurasundara spät in der Nacht nach Hause zurück, um bei Śrīmati Viṣṇupriyā und Lakṣmīpriyā zu sein, und in anderen Beschreibungen ruht Mahāprabhu bei Gadādhara.

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